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26. April 2018

Gefragter denn je: Frauen-Power in der Landwirtschaft

7 Fragen an die Rheinische Kartoffelkönigin über das Leben als junge Landwirtin und ihre Motivation, Kartoffelkönigin zu werden

Berlin, 26. April 2018. Frauen waren für die Landwirtschaft schon immer wichtig und unverzichtbar. Heutzutage agieren sie jedoch nicht mehr nur im Hintergrund, sondern nehmen auf den Höfen vermehrt Hauptrollen ein. Ob Führungspositionen im Betrieb oder tatkräftig auf dem Feld: Sie beweisen Fachwissen und ein flexibles Organisationstalent. Wie es sich als junge Landwirtin lebt und warum die Kartoffel für sie eine ganz besondere Rolle spielt, verrät Anne Dicks (24), die Rheinische Kartoffelkönigin.

Sie arbeiten als Landwirtin. Gibt es viele Frauen, die in diesem Berufsfeld tätig sind oder ist es immer noch von Männern dominiert?

Anne Dicks: Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass es insgesamt schon mehr Männer in der Landwirtschaft gibt. Aber es werden immer mehr Frauen. Ich habe Agrarwirtschaft studiert, rund die Hälfte der Studierenden waren weiblich. Das liegt nicht zuletzt daran, dass es in der Landwirtschaft eine große Vielfalt an Berufen und Arbeitsbereichen gibt: von der Forschung und Lehre über Beratung, Ausbildung, Vertrieb bis hin zur Verwaltung. Und das nicht nur in der Landwirtschaft, sondern beispielsweise auch beim Natur- und Umweltschutz. Ich bin auf dem Ackerbau- und Schweinemastbetrieb meiner Eltern in Weeze am Niederrhein aufgewachsen, seit über 25 Jahren bauen wir Kartoffeln an. Landwirtschaft liegt mir also im Blut. Vor Kurzem habe ich meinen Bachelor in Agrarwirtschaft gemacht und arbeite seitdem auf einem Ackerbaubetrieb in Niedersachsen. Langfristig möchte ich jedoch gerne den Betrieb meiner Eltern weiterführen.

Viele Menschen verbinden Landwirtschaft auch heute noch mit körperlich harter Arbeit. Was schätzen Sie besonders an Ihrem Beruf?

Anne Dicks: Natürlich ist landwirtschaftliche Arbeit auch immer mit körperlicher Anstrengung verbunden. Aber heutzutage wird die meiste Arbeit durch Maschinen extrem erleichtert. Vieles ist technisiert und geschieht auf Knopfdruck. Es steckt viel Theorie hinter der Landwirtschaft, für mich macht aber vor allem der praktische Teil den Reiz an dieser Arbeit aus: Die Arbeit im Stall und auf den Feldern. Außerdem liebe ich es, viel an der frischen Luft zu sein und die Ergebnisse meiner Arbeit von der Aussaat bis zur Ernte mitzuverfolgen.

Neben der Arbeit im Ackerbaubetrieb tragen Sie auch den Titel „Rheinische Kartoffelkönigin 2017/2018“. Wie kam es dazu?

Anne Dicks: Ich wurde vom Rheinischen Landwirtschaftsverband und den Rheinischen Landfrauen angesprochen, ob ich mich auf den Posten bewerben möchte, was ich daraufhin auch tat. Ich komme ja vom Hof und bin mit Kartoffeln aufgewachsen. Von der Aussaat, über die Ernte bis hin zur Einlagerung kenne ich alle Prozesse des Kartoffelanbaus und weiß, wie vielseitig und gesund die Knollen sind. Als Kartoffelkönigin möchte ich davon noch mehr Menschen überzeugen. Außerdem ist das eine tolle Möglichkeit, auch noch mehr junge Leute für die Landwirtschaft zu begeistern.

Etwa die Hälfte Ihrer Amtszeit als Kartoffelkönigin ist vorbei, welche wichtigen Höhepunkte haben Sie im Amt erlebt?

Anne Dicks: Ich bin viel über die verschiedenen Höfe meiner Region getourt – an bestimmten Tagen im Jahr öffnen sie nämlich für alle Interessierten. Diese haben dann die Möglichkeit, den Hof zu besuchen und alles über den Betrieb zu erfahren. Während der Hof-Touren konnte ich Kontakte zu den einzelnen Landwirten und Landwirtinnen knüpfen, aber auch mit Fachfremden über die Kartoffel reden. Zu einem Highlight meiner Amtszeit gehörte beispielsweise mein Besuch auf der Grünen Woche in Berlin. Hier hatte ich die Gelegenheit, mich mit Politikern über wichtige Themen zur Landwirtschaft auszutauschen und auch an Vorträgen und Debatten teilzunehmen. Das war neu und spannend für mich und ich bin überzeugt, dass Engagement sich lohnt!

Sie repräsentieren eine wichtige landwirtschaftliche Kultur – welche Rolle spielt die Kartoffel in Ihrem persönlichen Leben?

Anne Dicks: Durch meinen familiären Hintergrund und meine Arbeit als Landwirtin beschäftige ich mich so gut wie jeden Tag mit Kartoffeln. Ob beruflich oder privat — wann ich die Kartoffel lieber mag, kann ich gar nicht sagen. Sie sind eben echte Allround-Talente. Auf dem Feld mag ich die Kartoffelpflanze besonders, wenn sie blüht. Zu Hause sind die Kartoffeln ein leckeres, vielfältiges und besonders gesundes Nahrungsmittel, das Vitamine und Spurenelemente liefert. Interessant ist zum Beispiel, dass Kartoffeln mehr Vitamin C haben als Äpfel.

Haben Sie auch ein persönliches Lieblingsgericht mit Kartoffeln?

Anne Dicks: Ich probiere gerne viele Kartoffelgerichte aus. Eine tolle Auswahl an Rezepten gibt es etwa auf der Seite von die-kartoffel.de. Mein absolutes Lieblingsgericht mit Kartoffeln heißt „Schmörkes“. Das Rezept ist ganz einfach: Kleine Frühkartoffeln werden erst gekocht und anschließend in der Pfanne mit Speck und Rosmarin angebraten. Dazu esse ich am liebsten einen Kräuterquark. Super lecker.

Können Sie uns zum Abschluss vielleicht noch etwas über Kartoffeln verraten, was wir noch nicht wussten?

Anne Dicks: Mir wurde einmal gesagt, dass man mit einer Kartoffel im Profilbild, etwa bei Facebook oder WhatsApp, gleich sehr viel sympathischer wirkt. Ob das so ist, konnte ich bis jetzt noch nicht feststellen, aber ich wurde mit der Kartoffel im Profilbild auf jeden Fall öfters angesprochen als ohne – die Kartoffel ist eben sehr anziehend. (lacht)

Weitere Informationen, tolle Rezepte und Tipps rund um die Kartoffel erhalten Sie unter www.die-kartoffel.de.

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